Rosengärten


Pfaueninsel

Als erster entstand 1821 der Rosengarten auf der Pfaueninsel. Die Insel war mit einem Schloß und einem Tiergehege für exotische Tiere ausgestattet und diente dem König im Sommer als Rückzugsort. Grundlage für die Gestaltung des Rosengartens war der Ankauf einer Rosensammlung aus dem Nachlass eines Dr. Böhm. Der Ankauf war wohl sehr teuer; es ist in den Aufzeichnungen von einer erheblichen Summe Geldes die Rede. Die Rosen wurden mit vier
Spreekähnen zur Insel verbracht und dort auf einer Fläche von 140 m² ausgepflanzt. Man sprach von 3000 hoch- und halbstämmigen Rosen, dazwischen ungezählte Sträucher von Zentifolien, Noisetten und indischen Rosensorten. 1840 endete die Nutzung durch das preußische Herrscherhaus. Heute ist die Pfaueninsel ein beliebtes Erholungsgebiet und ist als Weltkulturerbe anerkannt.


Schloss Charlottenhof

Das Schloss Charlottenhof im Süden des Parks von Sanssouci wurde1825 für das Kronprinzenpaar erworben. Schinkel baute das vorhandene Gutshaus zum Schloss um und Lenné übernahm die Gestaltung des Umfeldes. Zwischen der Wasserfläche an den römischen Bädern und dem Schloss entstand der Rosengarten. Dem Zeitgeschmack entsprechend finden wir auch hier die Kombination von Hochstämmen und buschigen Sorten. Zu jener Zeit kamen viele neue Duftrosen aus Frankreich, die dann hier präsentiert wurden. Der Rosengarten wurde ab 1995 rekonstruiert und ist heute wieder wie zu Lennés Zeiten zu erleben.


Tiergarten

1818 begannen die Planungen für die Umgestaltung des Tiergartens vom ehemaligen königlichen Wildgehege zu einem Volksgarten. Ziel war es, der Berliner Bevölkerung, die meist in sogenannten Mietskasernen untergebracht war, Erholungsflächen zu bieten. Auch damals gab es bereits lange Planungszeiten und Finanzierungslücken, so dass endlich 1833 mit den Arbeiten begonnen wurde. Der damals geplante Rosengarten wurde 1909 nach Plänen des
Rosenzüchters Peter Lambert gestaltet. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurde der Baumbestand des Tiergartens durch die Berliner Bevölkerung abgeholzt, das Holz für Heizzwecke genutzt und auf den jetzt freien Flächen Gemüse und Getreide für die hungernden Menschen angebaut.
Im Zuge der Neubepflanzung des Tiergartens Anfang der 50er Jahre wurde auch der Rosengarten wiedererweckt. Aufgrund der Bepflanzung mit einmalblühenden, historischen Rosensorten bot er nur zur Hauptblüte ein attraktives Aussehen, ansonsten döste er vor sich hin. Die Pergola verfiel und die Bodenmüdigkeit tat das Übrige dazu, so dass die Anlage 2004 rekonstruiert werden musste.
Durch die Kombination der Rosen, auch mehrmalsblühende mit Stauden, Ziersträuchern und Blumenzwiebeln hat der Garten sehr an Attraktivität gewonnen. Auf 3000 m² wachsen dort Rosen in 119 Arten und Sorten. Eine fachgerechte Pflege würde ihm guttun.


Schloss Bellevue

In den Park des Schlosses Bellevue wurde ein Rosengarten integriert. Da das Schloss Amtssitz
des Bundespräsidenten ist, ist der Park nicht zugänglich. Im dahinterliegenden englischen Garten
befindet sich der Rosengarten für die Öffentlichkeit.


Volkspark Humboldthain

Der Volkspark Humboldthain wurde 1869 zum 100. Geburtstag Alexander von Humboldt als Erholungsfläche für die Berliner Bevölkerung geschaffen. Durch den Bau eines Flakbunkers in den 40er Jahren erfolgte der gravierendste Eingriff in seine Gestaltung. Im Zeitraum 1948-1951 wurde im Rahmen der Neugestaltung ein hübscher, in sich geschlossener Rosengarten. angelegt. Hier findet man viele Züchtungen der Firma Kordes.


Bürgerpark Pankow

Der Bürgerpark Pankow, einst in Privatbesitz eines Barons, wurde später von der Stadt gekauft und für die Öffentlichkeit geöffnet. Im Zuge mehrmaliger Umgestaltung wurde 1992 der Rosengarten gestaltet. Auf 800 m² Fläche wachsen hier vorwiegend Rosen, die in der DDR gezüchtet wurden.


Britzer Garten

Ebenfall aus Privatbesitz sind das Gut und der Park im Ortsteil Britz entstanden. Im Gutshaus befindet sich ein interessantes Museum. In die Gebäude des Gutshofs sind Vereine eingezogen. Der Park weist einen seltenen Baumbestand und einen Rosengarten auf. Letzterer war vom Zahn der Zeit angenagt und durch Vandalismus fast nicht mehr existent. Er ist in den letzten Jahren umfassend rekonstruiert worden.
Der Britzer Garten im Ortsteil Britz des Stadtezirks Neukölln entstand 1985 zur Bundesgartenschau als riesiges Ausstellungsgelände, das noch heute unter dem Namen ein großer Besuchermagnet ist.
Die Rosenfreunde des Freundeskreises Berlin im VDR waren in die Gestaltung des Rosengartens aktiv eingebunden. Mit Unterstützung der Bezirksgärtnerei Tiergarten zogen sie die Kletterrosen für die Pergola der Hauptachse in Containern an und übernahmen auch die Pflanzarbeiten. Dadurch war diese Buga eine der wenigen, die in ihrer Saison blühende Kletterrosen präsentieren konnte, Die Pflanzen waren übrigens eine Spende der Mitglieder. Auf 12.000 m² wachsen in der neogotisch gestalteten Anlage 18.000 Rosen in 385 Arten und Sorten. Im Umfeld der streng geometrisch gestalteten Anlage sind auch Wildrosen gepflanzt.


Luisenstädtischer Kanal

Der Rosengarten am Luisenstädtischen Kanal befindet sich im innerstädtischen Bereich an der Grenze zwischen den Bezirken Mitte und Kreuzberg. Der frühere Kanal diente als Verbindung zwischen der Spree und dem ehemaligen Hafen Engelbecken, wo die Schiffe mit Baustoffen sowie Obst und Gemüse entladen wurden.
Da er ein stehendes Gewässer war, kam es zu starken Geruchsbelästigungen für die Anwohner. In der Konsequenz wurden die Verbindungen zugeschüttet und der Kanal 1926 in einen Park umgestaltet. Als erstes entstand ein Rosengarten. Durch die Ereignisse des 2. Weltkrieges wurden der Park und das Umfeld zerstört. Der Kanal und das Engelbecken wurden mit Schutt verfüllt. Während der Teilung Berlins in Ost und West verlief die Sektorengrenze quer über das Gelände und wurde 1961 zur „Staatsgrenze“. Von 1961 bis 1989 verliefen hier Grenzbefestigungsanlagen, die sogenannte „Berliner Mauer“.
1992 wurde der alte Park wieder freigelegt und ein neuer Rosengarten gepflanzt. Er und das Engelbecken haben sich zum Erholungsort für gestresste Großstädter entwickelt.


Botanischer Garten, Dahlem

Sehr viele Wildrosen befinden sich im Rosengarten des botanischen Gartens in Dahlem.
In das Umfeld des historischen Rosengartens mit seinem markanten Rosenpavillon pflanzte der damals verantwortliche Gärtnermeister Rolf
Marquart ein ansehnliches Sortiment, das den Bestand der historischen
Rosensorten hervorragend ergänzt. Durch die Pflanzung auf der Wiese
können die Wildrosen ihren Habitus gut entwickeln.


Preußische Gärtnerlehranstalt

Im vorigen Jahr wurde der Rosengarten der ehemaligen preußischen Gärtnerlehranstalt nach einer umfangreichen Rekonstruktion wiedereröffnet. Er ist mit Hochstammrosen und Büschen historischer Sorten bepflanzt. Der Zugang erfolgt am besten über das Gelände der Königlichen Gartenakademie von Frau Pape.



Diese Aufstellung erhebt nicht den Anspruch der Vollständigkeit, da viele kleine, über die Bezirke verstreute Rosengärten je nach Pflege durch die Stadtgärtner bzw. beauftragteSpezialbetriebe“ ihr Aussehen und ihre Anziehungskraft verändern.