Die Geschichte der Berliner Rosentradition und der Rosenfreunde ist untrennbar mit der geografische Entwicklung Berlins verbunden.
Unsere heutige Stadt ist aus der Doppelstadt Cölln und Berlin entstanden, ein Gebiet, das in etwa dem heutigen Bereich von Mitte und Tiergarten entspricht. Das Berliner Umland mit seinen 8 selbständigen Städten, 54 Landgemeinden und 27 Gutsbezirken wurde ja erst 1920 mit Berlin zu Groß Berlin vereinigt. Aber gerade dieses Umland mit seiner Landwirtschaft und Industrie schuf die Versorgungsgrundlage für die wachsende Stadt.
Ein weiterer Aspekt sind die Parks und Schlösser der Hohenzollern, die in der Mark Brandenburg entstanden. Deshalb muss man auch die Potsdamer Schlösserlandschaft in die Betrachtung einbeziehen. Durch das Wirken des preußischen Gartendirektors Peter Joseph Lenné entstanden hier fantastische Parkanlagen. Er schuf für das preußische Königshaus zwei noch heute existierende Rosengärten, die in den letzten Jahrzehnten nach den alten Plänen wiederhergestellt wurden.
Als erster entstand 1821 der Rosengarten auf der Pfaueninsel. Die Insel war mit einem Schloß und einem Tiergehege für exotische Tiere ausgestattet und diente dem König im Sommer als Rückzugsort. Grundlage für die Gestaltung des Rosengartens war der Ankauf einer Rosen- sammlung aus dem Nachlass eines Dr. Böhm. Der Ankauf war wohl sehr teuer; es ist in den Aufzeichnungen von einer erheblichen Summe Geldes die Rede. Die Rosen wurden mit vier Spreekähnen zur Insel verbracht und dort auf einer Fläche von 140 m² ausgepflanzt. Man sprach von 3000 hoch- und halbstämmigen Rosen, dazwischen ungezählte Sträucher von Zentifolien, Noisetten und indischen Rosensorten. 1840 endete die Nutzung durch das preußische Herrscherhaus. Heute ist die Pfaueninsel ein beliebtes Erholungsgebiet und ist als Weltkulturerbe anerkannt.